Wer sich schnell neue Skills und neues Wissen aneignen kann, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber jedem, der sich nur langsam oder gar nicht weiterbildet. Besonders im B2B-Vertrieb sind wir ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Die Kunden ändern ihre Einkaufsstrategie, die allgemeine Wirtschaftslage ändert sich oder ein neuer Konkurrent tritt auf den Plan. Wer da auch langfristig erfolgreich am Markt bleiben will, muss sich weiterentwickeln. Punkt. Und das am besten so schnell und effektiv wie möglich.
Wäre es da nicht hervorragend, wenn es eine Möglichkeit gäbe, neue Inhalte schneller aufzunehmen und vor allem langfristig abrufen zu können? Wer hätte es gedacht: Genau diese Möglichkeit gibt es und sie nennt sich „Interleaving“ oder auch „Mixed Learning“ (Zu Deutsch: Verschachteltes Lernen). In den folgenden Abschnitten erklären wir Ihnen, was „Interleaving“ eigentlich ist, warum wir es schon seit Jahren in unsere tägliche Trainingspraxis integriert haben und wie auch Sie von dieser neuen Lernmethode profitieren können.
Wie funktioniert „Mixed Learning“?
Aus der Schule und aus der Uni sind wir typischen Blockunterricht gewohnt. Ein bestimmtes Thema wird in seiner grundlegenden Struktur eingeführt und dann Stunde um Stunde weiter vertieft. Die einzelnen Lerninhalte werden dabei linear abgearbeitet und bauen aufeinander auf.
Das Motto lautet: „Immer schön eins nach dem anderen.“
Dabei ist diese „lineare“ Herangehensweise beim Lernen gar nicht unbedingt die effektivste Methode.
Das sogenannte „Mixed learning“ oder „Interleaving“ hört sich im ersten Moment eher kontraintuitiv an. Stellen Sie sich eine typische Schulstunde in Mathematik vor: Die ersten zehn Minuten des Unterrichts behandeln Sie rechtwinklige Dreiecke, dann springt ihr Lehrer plötzlich zur komplexeren Vektorgeometrie, führt wie aus dem Nichts den Hauptsatz der Integralrechnung ein und springt dann zurück zum Satz des Pythagoras.
Sie können sich sicher denken, dass die Schüler dieser Klasse während der Stunde maßlos überfordert sein werden. Aber genau hier liegt spannenderweise die enorme Kraft des „Mixed learnings“. Inhalte werden nicht auf eine logisch-lineare Weise abgearbeitet, sondern es wird innerhalb einer Lernsession sprunghaft zwischen verschiedenen Themengebieten gewechselt. Das Gehirn versucht unterbewusst, die einzelnen Informationsfetzen in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Nach und nach entsteht so ein größeres Gesamtbild, in dem die einzelnen Themengebiete miteinander verknüpft werden. Auf diese Weise werden den Schülern Zusammenhänge bewusst, die ihnen sonst niemals aufgefallen wären. Auch sorgt die Verknüpfung von verschiedenen Themen dazu, dass die Schüler einzelne Inhalte auf ein breiteres Spektrum von Kontexten anwenden können.
Die Methode des Verschachteln von Lerninhalten klingt nicht nur in der Theorie gut. In den vergangenen Jahrzehnten gab es zahlreiche Studien zu dem Thema, in denen das „Mixed learning“ in den unterschiedlichsten Bereichen getestet wurde. Das Ergebnis: Egal ob im Sport, in der Schule oder an der Uni – „Mixed Learning“ schneidet nahezu überall besser ab als die herkömmliche Methode des linearen Lernens. Auch im NLP (neuro-linguistisches Programmieren) wird das „Interleaving“ heute schon angewendet. Das verzahnte Lernen ist insgesamt effektiver und führt in den meisten Fällen zu einem besseren Verständnis der Lerninhalte als der herkömmliche Blockunterricht.
3 Tipps für die eigene Umsetzung von Mixed Learning
Das „Interleaving“, also das Verschachteln von Lerninhalten, funktioniert vor allem deshalb so gut, weil das Gehirn beim Lernen ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert wird. Dadurch ist das „Mixed learning“ allerdings auch deutlich anstrengender als herkömmliche Lernmethoden. Aus diesem Grund sollten Sie beim Anwenden dieser Lernmethode bestimmte Dinge beachten.
1. Vorsicht bei der Wahl der einzelnen Lerninhalte!
Die verschiedenen Lerninhalte beim „Interleaving“ sollten zwar weit genug voneinander entfernt liegen, um das Gehirn zu fordern und das Erstellen von neuen Verknüpfungen zu ermöglichen. Gleichzeitig dürfen die Themen aber auch nicht zu stark auseinander liegen, da das Gehirn sonst keine Verbindung herstellen kann und der Lerneffekt deutlich schlechter ausfällt. Wer das „Mixed Learning“ für sich nutzen will, sollte sich daher vorher gut informieren oder sich am besten einen Experten oder Trainer suchen, der bereits Erfahrungen im Unterrichten nach der „Interleaving“-Methode hat.
2. Mixed Learning ist effektiv – aber auch anstrengend.
Die Stärke des „Mixed Learnings“ liegt darin, dass das Gehirn ständig mit neuen Impulsen bombardiert wird und dadurch gezwungen wird, schneller neue Verknüpfungen zu bilden. Dieser Prozess ist natürlich deutlich fordernder und anstrengender als der lineare Lernweg, wie wir ihn aus der Schule kennen. Aus diesem Grund sind Pausen zwischen den einzelnen Lernsessions beim „Interleaving“ besonders wichtig!
3. Buchempfehlung: „Perfekt“ (Original: Mastery) von Robert Greene
Ein Buch das sich zwar nicht direkt mit dem „Mixed Learning“ beschäftigt, aber die Funktionsweise dahinter auf sehr anschauliche Weise verdeutlicht. Eine der Kernaussagen des Buches ist es, dass der Genius und die Kreativität vor allem darin begründet liegen, dass Inhalte und Ideen miteinander verknüpft werden, die vorher noch nicht in Zusammenhang gebracht wurden. Definitiv eine klare Buchempfehlung für alle, die noch tiefer in das Thema einsteigen wollen!
Mixed Learning im Vertriebstraining
Wie bereits kurz zu Beginn dieses Beitrags erwähnt, nutzen wir die Methode des Mixed Learnings nun schon seit einigen Jahren in unserer eigenen Trainingspraxis. In unseren Schulungen zum Thema Verkauf wechseln wir Phasen der Überforderung mit Phasen der Unterforderung ab, setzen immer wieder Einschübe, die sich thematisch bewusst vom Rest abgrenzen und lassen unseren Trainingsteilnehmern genügend Spielraum, um die verschiedenen Inhalte selbst zu individualisieren..
Beim Ansatz des Mixed Learning ist es besonders wichtig, dass unsere Teilnehmer Zeit haben, die neu erlernten Skills und Verkaufsmethoden gedanklich zu verknüpfen und in eine sinnvolle Struktur zu bringen. Aus diesem Grund finden unsere Trainings meist über einen Zeitraum von mehreren Wochen statt. Während dieser Zeit geben wir ständig neue Impulse, um unseren Teilnehmern einen maximalen Lerneffekt zu ermöglichen.
Das Feedback unserer Kunden bestätigt uns darin, dass die Methode funktioniert. Dr. Matthias Riedl, einer unserer Trainingsteilnehmer sagt beispielsweise:
"Das Seminar war sehr kurzweilig aber auch anstrengend, da das vermittelte Wissen ständig geübt und uns Anregungen für Verbesserung gegeben wurden. Davon profitieren meine Kolleginnen und Kollegen."
Dr. Matthias Riedl, Geschäftsführer IFAK Technologie+Service GmbH
Weitere Stimmen unserer Teilnehmer finden Sie auf unserer Startseite. Dort finden Sie auch ein Kontaktfeld, wo sie sich direkt mit uns in Verbindung setzen können. Wir besprechen gerne mit Ihnen, wie auch Sie die Methode des „Interleaving“ zukünftig beim Training Ihrer Vertriebsmitarbeiter nutzen können!